Elterninitiativen mit Qualität

Rechtsanpruch auf einen Krippenplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr gilt ab dem 1. August 2013

Seit dem 1. August 2013 gilt der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bundesweit.

Das ist erstmal ein zu begrüßender familienpolitischer Fortschritt, die BRD kommt in dieser Frage in ihrer Gesetzgebung in der Moderne an. Gut ist auch, dass es ein Recht des Kindes und der Eltern ist und keine staatlich verordnete Pflicht, wie sie teilweise politisch in der Diskussion ist.

Elterninitiativen waren in Westdeutschland Vorreiter in der Bereitstellung von Krippenplätzen. Viele Eltern schufen (und schaffen immer noch) mit großem Engagement in Selbsthilfe und mit Unterstützung der Dachverbände diese Plätze. 1994 hatten die Elterninitiativen in vier westdeutschen Bundesländern (Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hessen) einen Anteil von 30-40% an den vorhandenen Krippenplätzen!

Bei aller Würdigung der Ausbauleistungen in vielen Städten und Kommunen bleibt doch die Kritik dass zumindest in vielen Großstädten in Westdeutschland zum Teil tausende Plätze fehlen. Damit werden viele Familien in diesen Städten in eine sehr schwierige Situation gebracht. Eine Klage hilft da auch nicht kurzfristig weiter, Familien brauchen immer sofort eine Lösung und nicht in mittelfristiger Zukunft!

Die Weichen für den Fachkräftebedarf wurden in nicht wenigen Bundesländern nicht ausreichend früh gestellt, nun können teilweise vorhandene Kitaplätze wegen Fachkräftemangel nicht besetzt werden. Dazu kommt natürlich noch die nicht ausreichende Würdigung des anspruchsvollen Berufs der ErzieherIn – was dazu führt das viele Fachkräfte sich längerfristig in andere Berufe orientieren.

Es gibt also noch viel zu tun für die nächste Zeit. Neben der Quantität muss auch die Qualität weiter ausgebaut werden – die Personalschlüssel sind in vielen Bundesländern noch sehr weit von wissenschaftlichen Empfehlungen und Zielvorgaben der EU entfernt.

Und Elterninitiativen werden auch weiterhin ihren Beitrag leisten für eine gute qualitätsvolle Krippenbetreuung. Auch wenn sie aufgrund ihrer Struktur, die von bürgerschaftlichem Engagement und kleinen überschaubaren Einrichtungen geprägt ist, nicht die große Quantität liefert – die Qualität der Krippenbetreuung ist ein Markenzeichen der Elterninitiativen.

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